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Etymologie des Terminus “Pandemie”

Das Adjektiv griech. epidḗmios (ἐπιδήμιος) ‘im ganzen Volk, über das ganze Volk verbreitet’, zu griech. dḗmos (δῆμος) ‘Volk’, wird schon von griechischen Ärzten auf eine sich rasch ausbreitende ansteckende Krankheit bezogen; dazu gehört das Abstraktum epidēmía (ἐπιδημία) ‘Verbreitung’ (einer Krankheit).
Der Begriff “Pandemie”, aus dem Griechischen pandēmos, was “alle Menschen” bedeutet, geht zusammen mit dem Wort “Panik” auf den griechischen Naturgott Pan zurück (cf. Panflöte).

 


Freud schreibt in Massenpsychologie und Ich-Analyse:

Man wird nicht erwarten dürfen, daß der Gebrauch des Wortes »Panik« scha rf und eindeutig bes timmt sei. Manchmal bezeichnet man so jede Massenangst, andere Male auch die Angst eines Einzelnen, wenn sie über jedes Maß hinausgeht, häufig scheint der Name für den Fall reserviert, daß der Angstausbruch durch den Anlaß nich t gerechtfertigt wird. Nehmen wir das Wort »Panik« im Sinne der Massenangst, so können wir eine weitgehende Analogie be- haupten. Die Angst des Individuums wird her vorgerufen entweder durch die Größe der Gefahr oder durch das Auflassen von Gefühl sbindungen (Libidobesetzungen); der letz- tere Fall ist der der neurotischen Angst.24 Ebenso entsteht die Panik durch die Steige- rung der alle betreffenden Gefahr oder durch das Aufhören der die Masse zusammen- haltenden Gefühlsbindungen, und dieser letzte Fall ist der neurot ischen Angst analog. (Vgl. hiezu den gedankenreichen, etwas phantastischen Aufsatz von Béla v. Felszeghy: PANIK UND PANKOMPLEX, Imago, VI, 1920.)

Wenn man die Panik wie Mc Dougall (1.c.) als eine der de utlichsten Leistungen der »group mind« beschreibt, gelangt man zum Para doxon, daß sich diese Massenseele in einer ihrer auffälligsten Äußerungen selbst aufhebt. Es ist kein Zweifel möglich, daß die Panik die Zersetzung der Masse bedeutet, si e hat das Aufhören aller Rücksichten zur Folge, welche sonst die Einzelnen der Masse füreinander zeigen. Der typische Anlaß für den Ausbruch einer Pa nik ist so ähnlich, wi e er in der Nestroy- schen Parodie des Hebbelschen Dramas von J udith und Holofernes dargestellt wird. Da schreit ein Krieger: »Der Feldherr hat den Kopf verloren«, und darauf ergreifen alle As- syrer die Flucht. Der Verlust des Führers in irgendeinem Si nne, das Irrewerden an ihm, bringt die Panik bei gleich bleibender Gefahr zum Ausbruch; mit der Bindung an den Führer schwinden – in der Regel – auch die gegenseitigen Bindungen der Massenindi- viduen. Die Masse zerstiebt wie ein Bolognes er Fläschchen, dem man die Spitze abge- brochen hat

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